Begriffserklärung
OpenID Connect (OIDC) ist ein modernes, offenes Authentifizierungsprotokoll, das auf dem OAuth 2.0-Standard aufbaut. Es ermöglicht Benutzern, sich sicher und bequem bei verschiedenen Anwendungen mit nur einem zentralen Login-Dienst (Identity Provider, kurz IdP) anzumelden. OpenID Connect erweitert OAuth 2.0 um eine standardisierte Methode zur Authentifizierung von Nutzern. Während OAuth 2.0 primär für Autorisierung gedacht ist (Zugriffsrechte auf Ressourcen), fügt OIDC eine Schicht zur Identitätsüberprüfung hinzu: Das sogenannte ID-Token.
Wie funktioniert OpenID Connect?
Nutzer:in möchte sich anmelden: Die Anwendung (Client) leitet den Nutzer an den Identity Provider weiter.
Login beim IdP: Der Nutzer authentifiziert sich dort (z. mit Passwort, MFA etc.).
Token-Rückgabe: Der IdP gibt ein ID-Token (meist im JWT-Format) zurück, das die Identität des Nutzers bestätigt.
Verifikation und Nutzung: Die Anwendung überprüft das Token und meldet den Nutzer an.
Schlüsselkomponenten
ID-Token: Belegt die Identität des Nutzers. Enthält Claims wie Name, E-Mail, „sub“ (Subject Identifier) und weitere attributbasierte Informationen.
Authorization Server: Übernimmt die Authentifizierung und gibt Token aus (z. B. ID-Token, Access Token). Er ist die zentrale Instanz im OpenID-Connect-Flow.
Relying Party (RP): Die Anwendung oder der Dienst, der der Authentifizierung des Identity Providers vertraut und das ID-Token auswertet.
Scopes: Definieren, welche Informationen und Berechtigungen angefragt werden dürfen – z. B. „openid“, „profile“, „email“.
Vorteie von OpenID Connect
OpenID Connect bietet eine Reihe entscheidender Vorteile für moderne Web- und Cloudanwendungen:
- Hohe Sicherheit: Durch den Einsatz aktueller Sicherheitsstandards, tokenbasierter Verfahren und die Unterstützung von Multi-Faktor-Authentifizierung ist OIDC robust gegenüber gängigen Bedrohungen wie Phishing oder Token-Replay-Attacken.
- Verbesserte Benutzerfreundlichkeit: Dank Single Sign-On (SSO) müssen sich Nutzende nur einmal anmelden, um auf mehrere Dienste zugreifen zu können.
- Standardisierung und Interoperabilität: Als offenes Protokoll wird OIDC von zahlreichen Plattformen, Frameworks und Tools nativ unterstützt. Dies erleichtert die Integration und reduziert die Abhängigkeit von proprietären Lösungen.
- Skalierbarkeit: OIDC eignet sich gleichermaßen für kleine Webprojekte wie für komplexe, verteilte Systemlandschaften mit Microservices oder Cloud-Infrastrukturen.
- Entwicklerfreundlichkeit: Viele moderne Entwicklungsplattformen, darunter Google, Microsoft Entra ID oder Auth0, unterstützen OIDC out-of-the-box. Dadurch sinkt der Implementierungsaufwand erheblich.[2]
Fazit
OpenID Connect vereint Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Interoperabilität in einem standardisierten Authentifizierungsprotokoll. Durch seine breite Unterstützung, einfache Integration und Skalierbarkeit ist OIDC heute der De-facto-Standard für sichere Login-Verfahren in modernen Web- und Cloudanwendungen.