Begrifferklärung
Was ist Active Directory?
Active Directory (AD) ist ein lokaler, zentraler Verzeichnisdienst von Microsoft, der in vielen Organisationen als Dreh- und Angelpunkt für die Verwaltung von Benutzern, Gruppen, Geräten und Zugriffsrechten dient. Eingeführt mit Windows Server, ermöglicht AD die zentrale Steuerung von Authentifizierung, Autorisierung und Systemverwaltung innerhalb eines Netzwerks.
Warum ist AD sicherheitsrelevant?
AD ist das Herzstück vieler IT-Infrastrukturen. Wer darüber Kontrolle auf Daten erlangt, kann im Zweifel auf die gesamte Organisation zugreifen. Entsprechend hoch ist das Risiko bei Fehlkonfigurationen, unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen oder kompromittierte Benutzer.
Typische Schwachstellen:
- Standard-Sicherheitskonfigurationen: Viele Organisationen übernehmen voreingestellte AD-Richtlinien unverändert. Diese sind bekannt und bieten wenig Schutz vor gezielten Angriffen.
- Überprivilegierte Nutzer: Häufig haben Nutzer mehr Berechtigungen als nötig: Ein Risiko bei Missbrauch oder Kompromittierung.
- Komplexitätsarme Passwörter: Besonders bei privilegierten Benutzer ein Klassiker für Brute-Force-Angriffe (automatisierte Versuche, Passwörter durch systematisches Ausprobieren zu knacken).
- Fehlende Transparenz: Ohne Auditing bleiben unautorisierte Zugriffe oft lange unentdeckt.
- Ungepatchte Systeme: Sicherheitslücken auf Domain Controllern oder in der AD-Struktur können gravierende Auswirkungen haben.
Best practices für ein sicheres AD:
- Standard-Sicherheitseinstellungen überarbeiten
Die bei der Installation voreingestellten Einstellungen sind oft zu allgemein. Nach dem Setup sollte die Konfiguration den konkreten betrieblichen Erfordernissen angepasst werden.
- Least-Privilege-Prinzip anwenden
Rollen und Gruppen in AD sollten nur mit den minimal nötigen Berechtigungen ausgestattet werden.
- Administrative Rechte streng kontrollieren
Nur ausgewählten IT-Nutzern sollten Domain‑ oder Administratorrechte zugewiesen werden. Besonders mit Tools wie PowerShell und Just Enough Administration (JEA) oder PAM-Lösungen kann man diese Rechte weiter einschränken.
- Echtzeit‑Auditierung und Warnmeldungen aktivieren
Die AD-Datenbank und Konfiguration muss regelmäßig gesichert werden. Ebenso wichtig ist eine getestete Strategie für die Wiederherstellung, falls etwas schiefläuft.
- Backup & Recovery regelmäßig testen
Back up the AD database and configurations frequently and test recovery procedures to ensure reliability in case of incidents.
- Systeme laufend patchen
Schwachstellen in Betriebssystemen oder Softwarekomponenten müssen zügig geschlossen werden, um Angreifern keine Einfallstore zu bieten.
- Zentralisierung & Automatisierung
Consolidate management and reporting where possible. Automate workflows to reduce errors and increase operational efficiency.
AD & IAM – wie passt das zusammen?
Active Directory (AD) ist in vielen Organisationen die zentrale Grundlage für Identity & Access Management (IAM). Die meisten Identitätsprozesse, wie Provisionierung, Rollenverwaltung oder Zugriffssteuerung, laufen über AD oder Entra ID. IAM-Lösungen greifen auf AD zurück, um Benutzerkonten zu erstellen, Zugriffsrechte zu verwalten und die Identitätslebenszyklen zu steuern. Besonders in hybriden Umgebungen sorgt die enge Integration für Sicherheit, Effizienz und Compliance. AD fungiert dabei als Bindeglied zwischen lokalen Systemen, Cloud-Anwendungen und plattformübergreifenden Infrastrukturen.