Begriffserklärung

Identity and Access Management (IAM) ist ein Framework aus Richtlinien, Prozessen und Technologien zur Verwaltung digitaler Identitäten und der Steuerung von Zugriffsrechten. Ziel ist es, sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf IT-Systeme und sensible Daten erhalten, und das nachvollziehbar, regelkonform und sicher.

Warum ist IAM wichtig?

Ein modernes IAM-System ist ein geschäftskritischer Baustein für Sicherheit, Compliance und Effizienz. Der Bedarf entsteht in nahezu jedem Unternehmen, das sensible Daten verwaltet, hybride IT-Infrastrukturen betreibt oder regulatorischen Anforderungen unterliegt.

Die 4 wichtigsten Gründe für IAM

Sicherheit stärken

IAM schützt vor unberechtigtem Zugriff durch zentrale Authentifizierung, rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC), Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Just-in-Time-Zugriffe. So wird das Risiko durch Phishing, Insider-Bedrohungen oder privilegierten Missbrauch minimiert.

Compliance-Anforderungen erfüllen

Vorgaben wie DSGVO, HIPAA, SOX, DORA oder NIS2 verlangen nachvollziehbare Prozesse bei Benutzerzugriffen, Berechtigungsvergaben und Datenverarbeitung. IAM sorgt für Auditfähigkeit, Transparenz und standardisierte Governance-Prozesse.

Produktivität steigern

Single Sign-On (SSO) ermöglicht Mitarbeitenden und Partnern schnellen Zugriff auf alle benötigten Systeme – mit nur einer Anmeldung. Gleichzeitig sinkt der Supportaufwand durch Self-Service-Funktionen, automatisierte Workflows und klar definierte Rollen.

Zugriffsverwaltung automatisieren

IAM-Systeme automatisieren das Provisioning und Deprovisioning: Benutzerkonten und Berechtigungen werden automatisch vergeben, angepasst oder entzogen – z. B. bei Jobwechseln, Projekten oder Offboarding. Das reduziert Risiken durch verwaiste Konten oder übermäßige Rechte.

Typische IAM-Funktionen

  • Zentrale Benutzerverwaltung
  • Authentifizierung (MFA, SSO, biometrisch)
  • Autorisierung auf Basis von Rollen oder Attributen
  • Zugriffszertifizierungen und Reviews
  • Reporting & Auditierung
  • Schnittstellen zu AD, HR-Systemen, Cloud-Plattformen

Wie funktioniert ein IAM-System?

Ein Identity and Access Management (IAM)-System übernimmt die zentrale Verwaltung von digitalen Identitäten und deren Zugriffsrechten innerhalb einer Organisation. Technisch basiert ein IAM auf mehreren Kernfunktionen:

Authentifizierung: Nutzer weisen ihre Identität nach – etwa per Passwort, Token oder Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).

Autorisierung: Nach erfolgreicher Authentifizierung entscheidet das System auf Basis von Rollen oder Richtlinien, auf welche Anwendungen oder Ressourcen der Nutzer zugreifen darf.

Provisionierung & Deprovisionierung: IAM-Systeme vergeben automatisch die passenden Zugriffsrechte bei Eintritt, Rollenwechsel oder Austritt – auch zeitlich begrenzt.

Zentralisierung & Automatisierung: Zugriffe auf Cloud- und On-Prem-Systeme, Anwendungen, APIs oder IoT-Geräte werden über ein zentrales Dashboard verwaltet, oft mit Self-Service-Funktionen für Nutzer.

Single Sign-On (SSO): Einmal anmelden, auf mehrere Systeme zugreifen – mit nur einer digitalen Identität.

Monitoring & Audit: IAM-Lösungen bieten umfangreiche Reporting-Funktionen zur Überwachung, Compliance und Sicherheitsanalyse.

Integration: Über Standards wie SAML, OIDC oder SCIM werden verschiedenste Systeme eingebunden, von Active Directory bis Cloud-Plattformen.

Moderne IAM-Systeme unterstützen hybride IT-Landschaften (Cloud & On-Premises) und lassen sich flexibel skalieren. Ziel ist es, nur den richtigen Personen zur richtigen Zeit den richtigen Zugriff zu ermöglichen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

IAM und PAM: Warum beides wichtig ist

IAM regelt, wer grundsätzlich Zugriff auf welche Systeme oder Daten bekommt, basierend auf Rollen, Abteilungen oder Aufgaben. Es steuert Standardzugriffe automatisiert und nachvollziehbar.

PAM setzt dort an, wo es um besonders sensible Berechtigungen geht, wie etwa bei Admin-Konten oder kritischen Systemen. Es erlaubt eine gezielte Kontrolle und Überwachung privilegierter Zugriffe.

Beide Systeme erfüllen unterschiedliche Aufgaben, ergänzen sich aber. Nur im Zusammenspiel entsteht ein ganzheitliches Zugriffsmanagement für alltgägliche Nutzende genauso wie für privilegierte Rollen.